DOCa Rioja

Rioja ist zweifelsfrei das bekannteste Weingebiet Spaniens. Der Name der Region stammt vom kleinen Flüsschen „Río Oja“, der in den Ebro mündet. Die Region wurde von aufstrebenden Regionen – allen voran Ribera del Duero und Priorato – Mitte der 1990er Jahre aus seinem Dornröschenschlaf wieder erweckt und zählt inzwischen wieder zu einem der innovativsten Weinbaugebiete der Welt. Konnte man früher von einem „typischen“ Rioja sprechen, so fällt diese Aussage heute deutlich schwerer, da sich verschiedene Stilrichtungen etabliert haben. Vom erzkonservativen Stil mit langer Lagerung in über Jahrzehnten gebrauchten Fässern bis hin zu modernen, barriquebetonten Blockbustern ist (fast) alles in der Rioja zu finden. Aufgrund des hohen Grades an fassgereiften Weinen, die in der Rioja produziert werden, sind derzeit knapp 1,3 Millionen Barriquefässer in Gebrauch, die zu etwa 80 % aus amerikanischer Eiche hergestellt sind.
 
FACTS
DO seit: 1925
DOCa seit: 1991
Autonome Region: La Rioja (ein kleiner Teil der Region liegt jeweils in Navarra und im Baskenland)
Fläche: 63.137 ha
Winzer: 18.197, davon 7.599 Genossenschaftsmitglieder
Kellereien: 1.212, davon 596 auch als Abfüller registriert
Produktion: ca. 2.900.000 hl
 
Klima
Atlantisch-Kontinental in der Rioja Alavesa und Kontinental-Mediterran in der Rioja Alta und Rioja Oriental. Je weiter das Gelände nach Osten abfällt, wird der Einfluss des Mittelmeeres immer deutlicher – mit einem trockeneren und wärmeren Klima.
Durchschnittstemperatur: 12,8°C (Rioja Alavesa und in der Rioja Alta); 13,9°C (Rioja Oriental)
Niederschläge: 350 - 450 mm/m² (Rioja Alavesa und in der Rioja Alta); 370 mm/m² (Rioja Oriental)
Sonnenscheinstunden: 2.800
Höhe: 350–800 m
 
Böden
Lehm-Kalk-Böden in Rioja Alavesa, Sonsierra und z.T. in Rioja Alta. Stark eisenhaltige Tonerde im gesamten Anbaugebiet, bei denen sich die Weinberge auf kräftigen roten Böden über festem und tief gehendem Gestein befinden. Schwemmland, tief und mit Geröll durchsetzt in der Nähe der Flüsse
 
Rebsorten
Weiß: Viura, Garnacha Blanca, Malvasía; neu seit 2007: (Autochthon) Maturana Blanca, Tempranillo Blanco,Torrontés International: Chardonnay, Verdejo (dürfen nicht Cuvée bestimmend sein), Sauvignon Blanc
Rot: Tempranillo (78% der Fläche), Garnacha,Graciano, Mazuelo, Maturana Tinta; neu seit 2007: Maturana Tinta, Monastrell de Rioja
 
Reifezeiten:
In der DOCa Rioja gelten verschärfte Bestimmungen in Bezug auf die Lagerzeiten zur Erlangung der Reifekategorien Crianza, Reserva und Gran Reserva für Rotweine.
  • Die Fassgröße ist auf 225 l begrenzt.
  • Crianzas: 12 Monate Fassreife anschließend eine Flaschenlagerzeit von mindestens 12 Monaten.
  • Reservas: Mindestlagerzeit von 36 Monaten, davon mindestens 12 Monate in Barriques.
  • Gran Reservas: Mindestlagerzeit von 60 Monaten, davon mindestens 24 Monate in Barriques, anschließend mindestens 24 Monate in der Flasche.

 
Teilgebiete
Die DOCa Rioja unterteilt sich in drei „Subzonas“ (Subzonen), die auf dem Etikett angegeben werden dürfen, wenn die Trauben ausschließlich aus der jeweiligen Region stammen.
 
Rioja Alta ist das Größte der Teilgebiete. Es erstreckt sich größtenteils auf der Südseite des Ebros von Logroño bis ans westliche Ende der Region nahe Haro.
 
Rioja Alavesa befindet sich in der baskischen Provinz Álava und liegt gegenüber der Rioja Alta auf der anderen Ebroseite. Es wird zum Norden hin von der abrupt aufsteigenden kantabrischen Bergkette begrenzt.
 
Rioja Oriental erstreckt sich von Logroño ausgehend entlang des Ebro gegen Südosten. Die Landschaft ist weniger gebirgig, eher durch sanfte Hügel und Flachlagen in Flussnähe geprägt. Ein Teil der Weinberge der Rioja Baja sind in der Provinz Navarra angesiedelt.